Versuchsacker - Anbau alter Kulturpflanzen

Theodor Wimmer
22. Sept.
2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 5. Okt.

Der Versuchsacker für alte Sorten mit einem Hinweisschild — Versuchsacker und Beschilderung vor der Ötscher-Basis in Wienerbruck ©Naturpark Ötscher-Tormäuer

Alte Kulturpflanzen wie Flachs, Kraut oder Rüben wurden in der Region lange Zeit angebaut und waren für die Ansiedelung nötig. Pflanzen aus diesem Saatgut zeichnen sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit aus und können so mit wechselnden Witterungsbedingungen (Spätfrost, Trockenheit, Nässe) besser umgehen. Der Anbau dieser Pflanzen hilft außerdem beim Aufbau einer Kreislaufwirtschaft und stärkt die Stabilität der landwirtschaftlichen Betriebe. Als erster Schritt im Projekt wurden Samen alter Kulturpflanzen in den Bauernhöfen der Region gesammelt. Die meisten Samen waren verloren bzw. nicht mehr keimfähig. In Kooperation mit der Arche Noah wurde an der Ötscherbasis in Wienerbruck ein 500m² großer Versuchsgarten zum Erhalt bzw der Nachzucht alter Kulturpflanzen angelegt. Ziel war es an rauhe, hohe Lagen gut angepasste, alte Sorten wieder zu vermehren bzw. als letzten Schritt großflächig anzubauen. Am Versuchsgarten wachsen bis zu 13 unterschiedliche Sorten von verschiedenen Pflanzen (ua. Getreide, Rüben, Erdäpfel, Flachs, Bohnen, Kürbis, Mais). Der interessierten Öffentlichkeit werden die erfolgreich vermehrten Sorten zur Verfügung gestellt. Ebenso bestehen Kooperationen mit landwirtschaftlichen Betrieben in der Region die die alten Sorten großflächig anbauen. Die Region und das Projekt ist ein lebendiges Beispiel dafür, wie nachhaltige Landwirtschaft und innovative Anpassungsstrategien Hand in Hand gehen können, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Es werden jährlich Ackerberichte erstellt und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.